Borodin Alexander: QUARTETT 1 A-DUR

Vom Verlag ‚Belaieff‘ liegt hier Alexander Borodins (1834-1887) in den Jahren 1875-79 entstandene QUARTETT 1 A-DUR für 2 Violinen, Viola und Violoncello in Form einer Studienpartitur vor, das erste von insgesamt zwei Werken innerhalb der Gattung, die Weltgeltung erreichten (das ‚Quartett 2‘ in D-Dur folgte 1888).
Hier spiegelt sich die große Meisterschaft eines Komponisten wider, der sein Handwerk absolut versteht, auch wenn er stets seine künstlerische Tätigkeit als „Nebenbeschäftigung“ angesehen hat, weil sein eigentlicher Hauptberuf der eines Mediziners und Chemikers war.
Das A-Dur-Quartett hat 4 Sätze wie folgt: Moderato-Allegro – Andante con moto (fis-Moll) – Scherzo: Prestissimo – Andante-Allegro risoluto.
Bemerkenswert erscheint die in Bezug auf das 1. Thema des ‚Allegro‘-Abschnitts des Kopfsatzes vom Komponisten selbst so bekundete Anlehnung an Ludwig van Beethoven, ein Zitat aus dem Schlusssatz (Finale: Allegro) von dessen B-Dur-Quartett op. 130 (1826).
Insgesamt genommen erscheint das in 4 Sätzen angelegte Quartett sehr kontrastreich veranlagt, die in melancholischer Grundhaltung sich auslebende Kantabilität des langsamen Satzes wird durch die Lebendigkeit des darauffolgenden Scherzos wieder aufgefangen. Dieses wiederum birgt mit seinem ‚Trio‘ ein von beinahe unwirklichem Klang geprägtes Gebilde (Flageoletts!).