Das QUARTETT B-DUR OP 50/1 HOB 3:44, hier vorliegend als Studienpartitur (Urtextausgabe von Reginald Barrett-Ayres und Howard Chandler Robbins Landon), ist das eröffnende der Werkgruppe der sogenannten 6 „Preußischen Quartette“, die Joseph Haydn (1732-1809) der Namensgebung zufolge dem preußischen König Friedrich Wilhelm II. widmete.
Im Vergleich zu den vorausgegangenen Werkgruppen kommt es in Op. 50 zu einigen maßgeblichen Form und Inhalt betreffenden strukturellen Veränderungen: „Neu ist, dass das 6. Quartett nicht mehr ein „leichteres“ Stück ist, und neu ist auch, dass jetzt – und von jetzt an in fast allen Quartetten Haydns – der langsame Satz, unabhängig vom Tempo des Kopfsatzes, an zweiter und das Menuett an dritter Stelle steht. Die so verfestigte Form wird mit Leben erfüllt durch die weiter ausdifferenzierte Verlaufskurve (Verstand – Affekt – Spiel – Witz), die einen Halt im Prinzip des Tempokontrasts nicht mehr nötig hat“ (Finscher, Ludwig – Reclams Kammermusikführer).
Des Weiteren ergeben sich für Op. 50 auch Änderungen des formal-inhaltlichen Gefüges eines jeden Quartetts in der Weise, dass sich der Komponist hier sehr intensiv mit monothematischen Sonatensätzen auseinandersetzt, und im Gegensatz zu dem vorausgegangenen Op. 33 vom Experimentalcharakter der Schlusssätze (Rondos bzw. Variationssätze) zugunsten eines vereinheitlichten Sonatensatzprinzips abweicht.
Im Einzelnen lauten die 4 Sätze des B-Dur-Quartettes: I. Allegro – II. Adagio non lento Es-Dur, Thema und Variationen) – III. Menuett: Poco lento (-Trio) – IV. Vivace.
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