Haydn Joseph: QUARTETT C-DUR OP 1/6 HOB 3:6

Entstanden sind Joseph Haydns allererste Streichquartette, die sogenannten „Quartett-Divertimenti“ Hob. 3:1-6 („op. 1“), etwa zwischen 1755 und 1761. Als Auftraggeber wird der Adelige „Karl Joseph Weber von Fürnberg“ vermutet, „der in seinem Schloß Weinzierl bei Wieselburg in Niederösterreich lebte und Stücke suchte, die sein Pfarrer, sein Verwalter, Haydn und der Cellist Anton Albrechtsberger (ein Bruder des Komponisten) musizieren konnten.“ (zitiert aus: Feder, Georg – Haydns Streichquartette / Ein musikalischer Werkführer).
Diese Quartette verbreiteten sich recht rasch und wurden dann als Serie von 6 Werken als „op. 1“ zusammengefasst Mitte der 1760er Jahre vom Pariser Verleger Chevadière erstmals veröffentlicht. Dabei handelte es sich bei den 6 Nummern aber nicht nur um originale „Quartett-Divertimenti“ (wie die frühen Haydn-Quartette dem Typus nach allgemein bezeichnet werden), sondern auch um „fremde“ Bearbeitungen von Werken aus anderen Gattungszusammenhängen (sogenannte „Reduktionen“). Das trifft bei „op. 1“ (Hob. 3:1-6) auf die Nr. 5, das B-Dur-Quartett op. 1/5 Hob. 3:5, zu: Es handelt sich hier um eine Bearbeitung („Reduktion“) einer frühen Sinfonie in B-Dur (Hob. 1:107), die im Original für 2 Oboen, 2 Hörner, Streicher und Continuo (Cembalo) besetzt ist.
Somit finden sich mit Hob. 3:1-4 und 6 genaugenommen nur 5 Werke, die als original besetzte Quartette anzuerkennen sind.
Vorliegend hier nun das QUARTETT C-DUR OP 1/6 HOB 3:6, welches entsprechend dem für diese Gattung charakteristischen frühen Haydnschen Typus, gerichtet nach „den fünfsätzigen Cassationen oder Divertimenti für vier oder mehr Stimmen“ (Georg Feder), aufgebaut ist.
Die 5 Sätze lauten: I. Presto assai – Menuetto-Trio (F-Dur) – Adagio (G-Dur) – Menuetto-Trio (c-Moll) – Finale: Allegro.
Vorliegend hier dieses frühe C-Dur-Quartett in Form einer Studienpartitur.