Mit dem hier vorliegenden Streichquartett in c-Moll bewarb sich Max Bruch 1852 mit Erfolg um ein Stipendium der Frankfurter Mozart-Stiftung. Lange Zeit galt es als verschollen und wurde erst 2013 von der Musikwissenschaftlerin Dr. Ulrike Kienzle entdeckt.
In Anlage und Stilistik folgt das hier erstmals veröffentlichte Quartett klassischen Vorbildern und reichert sie mit romantischen Zügen an. Beethoven, Mendelssohn und Schumann, im zweiten Satz auch Schubert sind als Vorbilder deutlich zu erkennen. Dem schnellen, leidenschaftlich bewegten Allegro molto des ersten Satzes geht eine langsame Einleitung voraus. Auf das Adagio, ein zauberhaftes Notturno von großer Ausdrucksdichte, sowie auf das Scherzo sollte Bruch in seinem späteren, als Nummer 1 gezählten Streichquartett (op 9) nochmals zurückgreifen.
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