Haydn Joseph: QUARTETT D-DUR OP 17/6 HOB 3:30

Die Gruppe der ‚6 Streichquartette op. 17‘ (Hob. 3:25-30), die Joseph Haydn im Jahr 1771 komponierte, schließt mit dem QUARTETT D-DUR OP 17/6 HOB 3:30.
Das D-Dur-Quartett ist das einzige dieser Gruppe, dass mit einem ‚Presto‘-Satz beginnt. Es handelt sich hierbei um ein im 6/8-Takt stehendes sehr lebendiges Stück mit dem Charakter eines „Jagd“-Satzes, die durchpulsende Achtelbewegung verleiht ihm Geschlossenheit.
Das Gegengewicht dazu bildet der Finalsatz, welcher „ein teils wildes, teils witziges, teils kontrapunktisch-„gelehrtes“ Spiel mit dem unscheinbaren Kopfmotiv (treibt), vermischt mit virtuosen Passagen der ersten Violine; …“ (Reclams Kammermusikführer).
Die 4 Sätze lauten im Einzelnen: I. Presto – II. Menuetto (-Trio) – III. Largo (G-Dur) – IV. Allegro.
Allgemein lässt sich über die formal-inhaltliche Ausgestaltung von Op. 17 festhalten, dass diese Quartette denjenigen des Op. 9 nahestehen, dennoch aber spürbar bereits auch auf Op. 20 vorausweisen: „Op. 17 steht, entsprechend seiner Entstehungszeit, dem op. 9stilistisch insgesamt recht nahe, zeigt aber auch Tendenzen, die auf das krisenhafte op. 20 vorausweisen: geringere Dominanz der ersten Violine, Zurücktreten reiner Virtuosität, stärkere Individualisierung der 4 Stimmen zum „Gespräch“, verstärkte Neigung zu kontrapunktischer Arbeit und, ganz allgemein, größeres Gewicht der einzelnen Sätze und der Werke. Der auffallendste neue Zug ist aber die Ausdehnung und Durcharbeitung der Schlusssätze…“ (ders.).
Vorliegend hier die Urtext-Ausgabe, die „nach den Autographen, frühen Abschriften und Erst- bzw. Frühdrucken“ beim Verlag ‚Doblinger‘ herausgegeben wurde von Reginald Barrett-Ayres und H.C. Robbins Landon.