Wilhelm Altmann ist Herausgeber der hier vorliegenden ‚Eulenburg-Taschenpartitur‘ mit Joseph Haydns QUARTETT D-MOLL OP 9/4 HOB 3/22 für 2 Violinen, Viola und Violoncello, welches aus der Serie der ‚6 Quartette op. 9 (Hob.III/19-24)‘ stammt, die der Komponist um 1768-70 schrieb.
Es handelt sich hierbei auch um das erste Moll-Quartett Haydns überhaupt, greift in dieser Beziehung in seiner intensiv ausgelebten affektbetonten Sprache die Atmosphäre der in diesem Zeitraum entstandenen Moll-Sinfonien auf (Sinfonien Nr. 39 g-Moll Hob. 1:39, Nr. 49 f-Moll Hob. 1:49 „La Passione“ und Nr. 26 d-Moll Hob. 1:26 „Lamentatione“).
Es gibt 4 Sätze: Moderato – Menuetto-Trio (D-Dur) – Adagio cantabile (B-Dur) – Finale: Presto.
Nach den Quartetten op. 1 und op. 2, die einem an die ‚Cassationen‘ und ‚Divertimenti‘ orientierten Aufbau in 5 Sätzen folgten, sind die Werke des op. 9 jetzt ausnahmslos in 4 Sätzen in Anlehnung an dem „Sinfonie-Typus mit dem Menuett vor dem langsamen Satz (Sinfonie Nr. 32, 37, 108)“ durchgestaltet: „Schnell (im Quartett zunächst mäßig schnell) – Menuett im Trio – Langsam oder mäßig langsam – Schnell. Die meisten Sätze sind länger als in den Quartettdivertimenti, führen das Vc (Violoncello) freier und selbständiger und loten tiefere Ausdrucksbereiche aus.“ (aus: Feder, Georg – Haydns Streichquartette/Ein musikalischer Werkführer).
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