Joseph Haydns ‚6 Streichquartette op. 17‘ (Hob. 3/25-30) sind im Jahr 1771 entstanden. Den 6 Quartetten vorausgegangen Gruppe (op. 9, Hob. 3/19-24, um 1768-70) stehen sie in stilistischer Hinsicht noch recht nahe, die Serie des op. 17 „zeigt aber auch Tendenzen, die auf das krisenhafte op. 20 vorausweisen: geringere Dominanz der ersten Violine, Zurücktreten reiner Virtuosität, stärkere Individualisierung der 4 Stimmen zum „Gespräch“, verstärkte Neigung zu kontrapunktischer Arbeit und, ganz allgemein, größeres Gewicht der einzelnen Sätze und der Werke“ (Reclams Kammermusikführer).
Vorliegend hier nun als ‚Eulenburg-Taschenpartitur‘ in der Ausgabe von Wilhelm Altmann das QUARTETT E-DUR OP 17/1 HOB 3/25, welches nach heutiger Zählung die Serie des op. 17 eröffnet, im erhaltenen Autograph aber an 2. Stelle steht.
Es ist in 4 Sätzen aufgebaut wie folgt: I. Moderato – II. Menuetto: Allegretto-Trio (e-Moll) – III. Adagio (e-Moll) – Presto.
Die Anlage des Werkganzen wirkt nicht mehr ganz so konventionell, insbesondere der ‚Menuett‘-Satz, der spürbar von motivisch-thematischer und kontrapunktischer Arbeit durchdrungen ist, zeigt „wie weit sich Haydn jetzt vom Tanzmenuett, aber auch vom galanten und empfindsamen Modeton entfernt hat“ (Reclams Kammermusikführer).
Wie auch in den früheren Quartetten ist der langsame Satz, das ‚Adagio‘ in e-Moll als „Affektzentrum“ zu verstehen. Es handelt sich um eine sicilianoartig sanft wiegend voranschreitende Musik dunkel-elegisch gefärbten Charakters.
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