Vorliegend hier aus der beim Verlag ‚Doblinger‘ erscheinenden Reihe ‚Diletto Musicale‘ der Stimmensatz zum QUARTETT ES-DUR OP 1/2 HOB 3:2 für 2 Violinen, Viola und Violoncello.
Dieses Werk entstammt der mit „op. 1“ bezeichneten allerersten Gruppe von Streichquartetten, die Joseph Haydn (1732-1809) etwa zwischen 1755 und 1761 geschrieben hat. Hierbei zu berücksichtigen gilt, dass diese sogenannten „Quartett-Divertimenti“ Hob. III:1-6 zum Teil nicht original für die Streicherbesetzung komponiert wurden, sondern ihrerseits Bearbeitungen von Werken in anderen Besetzungen darstellen. Bezogen auf die hier betreffende Gruppe gilt das für Hob. III:5 (op. 1/5), was im ursprünglichen Sinne eine in 3 Sätze gefasste Sinfonie in der Besetzung 2 Oboen, 2 Hörner und Streicher darstellt, die als Hob. I:107 verzeichnet ist.
Der Begriff „Quartett-Divertimenti“ erschließt sich aber letztlich daraus, dass Haydn hier „nicht auf der althergebrachten Gattung seiner meist dreisätzigen Streichtrios (für zwei Violinen und Violoncello) auf“ (-baute), „in der Weise, dass er nun Werke solcher Art mit hinzugefügter Bratsche geschrieben hätte. Vielmehr schloß er sich den fünfsätzigen Cassationen oder Divertimenti für vier oder mehr Stimmen an, … . (…). Wie diese haben sie jeweils fünf meist kurze Sätze, die in der Regel symmetrisch um ihr Kernstück angeordnet sind: den kantablen langsamen Satz, die eigentliche Serenade. Diese wird umrahmt von zwei Menuetten, jedes mit Trio. Den äußeren Rahmen bilden zwei Presto-Sätze. Das Tongeschlecht jedes Werks ist Dur.“ (Feder, Georg: Haydns Streichquartette – Ein musikalischer Werkführer).
Die Sätze des hier betreffenden Es-Dur-Quartetts lauten: I. Allegro molto (Es-Dur) – Menuetto (Es-Dur)-Trio (B-Dur) – Adagio (B-Dur) – Menuetto (Es-Dur)-Trio (c-Moll) – Finale: Presto (Es-Dur).
Der technisch-musikalische Anspruch und auch die Dimension erscheint in diesem frühen Werk der vom Komponisten so maßgeblich „klassisch“ ausgeprägten Gattung eher noch bescheiden, doch wird hier bereits der wichtige Grundstein gelegt: „…die Entwicklung musikalischer Zusammenhänge und Formen durch die thematische Arbeit im geistreich-witzigen und beseelten „Gespräch“ der 4 Instrumente im 4stimmigen Satz“ (Reclams Kammermusikführer).
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