Mit seinem Opus 20 („Sonnenquartette“) beschließt der Komponist eine Reihe von insgesamt 18 Quartetten (op. 9/1-6 Hob. 3:19-24, op. 17/1-6 Hob. 3:25-30 und op. 20/1-6 Hob. 3:31-36), die bezogen auf ihre formal inhaltliche Ausarbeitung einer großen Linie folgen: Aufbau in 4 Sätzen, Menuett an 2. oder 3. Stelle, der langsame Mittelsatz als „Affektzentrum“, gewichtiger Kopfsatz in Sonatenform.
Die „Sonnenquartette“, deren Namen eigentlich vom Titelbild eines Nachdruckes, der eine Sonne zeigt, herrührt, stechen aufgrund ihrer sehr vielfältigen und auch mitunter kühnen Ausgestaltung hervor: „Was im älteren Werk als Tendenz spürbar, aber in der sorgfältig ausgewogenen 4sätzigen Form und Affektkurve stets aufgefangen wurde, wird jetzt in krisenhafter Zuspitzung und Überspitzung sichtbar: die Gewichtsverlagerung aufs Finale (3 der Werke haben Fugen zu Schlusssätzen), die Steigerung der Affektsprache bis ins Bizarre (im g-Moll-Quartett), die Intensivierung der thematischen Arbeit und der Kontraste innerhalb der Sätze, die Erweiterung der Dimensionen bei gleichzeitiger Intensivierung des Details“ (Reclams Kammermusikführer).
Laut dem sogenannten „Entwurf-Katalog“, dem ersten, 1765 begonnenen Werkverzeichnis Joseph Haydns gruppieren sich die 6 Quartette wie folgt: Quartett f-Moll op. 20/5 Hob. 3:35 (4. Satz – Finale: Fuga a due soggetti), Quartett A-Dur op. 20/6 Hob. 3:36 (4. Satz – Fuga a 3 Soggetti: Allegro), Quartett C-Dur op. 20/2 Hob. 3:32 (4. Satz: Fuga a 4 Soggetti: Allegro), Quartett g-Moll op. 20/3 Hob. 3:33, Quartett D-Dur op. 20/4 Hob. 3:34, Quartett Es-Dur op. 20/1 Hob. 3:31.
Die heute übliche Reihung der Quartette folgt aber der ‚Gesamtausgabe’ Ignaz Pleyels (1757-1831) aus dem Jahr 1802. Dort gruppieren sich die Werke wie folgt: Quartett Es-Dur op. 20/1 Hob. 3:31, Quartett C-Dur op. 20/2 Hob. 3:32, Quartett g-Moll op. 20/3 Hob. 3:33, Quartett D-Dur op. 20/4 Hob. 3:34, Quartett f-Moll op. 20/5 Hob. 3:35, Quartett A-Dur op. 20/6 Hob. 3:36.
Vorliegend hier nun in Form einer Studienpartitur aus Reihen des Verlags ‚Doblinger‘ das QUARTETT ES-DUR OP 20/1 HOB 3:31, welches im Verbund der Serie des Op. 20 vielleicht als das unauffälligste, „konventionell“ strukturierteste anzusehen ist.
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