Der Haydn-Spezialist Georg Feder (1927-2006) bemerkt in geradezu bekennender Art und Weise zum QUARTETT F-DUR OP 77/2 HOB 3/82, jenem 2. Werk aus der Gruppe der ‚2 Streichquartette op. 77‘ (außerdem: Quartett G-Dur op. 77/1 Hob. 3/81): „Man kann vor einem solchen Monument höchster musikalischer Kunst, wie es uns in diesem (III.), dem II. und dem I. Satz dieses Quartetts entgegentritt, nur staunen und sich vor seinem Schöpfer in Ehrfurcht verneigen. Das Finale (…), das mit einem langen, lauten tiefen F-Dur-Dreiklang aller Instrumente eröffnet wird, als wenn der Vorhang zum letzten Akt aufginge, glänzt mit einer lückenlosen Kette folkloristischer, darunter polonäsenhafter Motive und einer berückenden Kunst dichtester Verarbeitung“ (zitiert aus: Feder, Georg – Haydns Streichquartette / Ein musikalischer Werkführer).
Die 4 Sätze des F-Dur-Quartetts lauten im Einzelnen: I. Allegro moderato – II. Menuet: Presto-Trio (Des-Dur) – III. Andante (D-Dur) – IV. Finale: Vivace assai.
Der langsame Satz, der diesmal an 3. Stelle steht ist ein überaus kunstvoll ausgearbeiteter Variationssatz und „besteht aus drei Variationen mit offenen Ausgängen und unterschiedlich gestalteten und modulierenden Zwischenspielen, die jede Wiederkehr des variierten Themas wie in einem Rondo vorbereiten und zu einem Ereignis machen“ (G. Feder).
Der Menuett-Satz verweist genau wie derjenige des „Schwesternwerkes“ in G-Dur auf das „Beethovensche Scherzo“, wirkt in seiner sonatensatzähnlichen Ausgestaltung und den darin ausgespielten rhythmisch belebenden Akzenten aber nicht ganz so extrem wie in Op. 77/1.
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