Joseph Haydns im Jahr 1772 geschriebene ‚Sonnenquartette op. 20‘ (Hob. III/31-36) gelten als wichtiger Markstein im gesamten Quartettschaffen des Komponisten, übertreffen die früheren Serien der Opp. 1, 2, 9 und 17 erheblich, bringen in formal-inhaltlicher und künstlerisch-ästhetischer Hinsicht die Streichquartettgattung im Sinne „krisenhafter Zuspitzung und Überspitzung“ (Ludwig Finscher / Reclams Kammermusikführer) zu einem neuen Höhepunkt: „…die Gewichtsverlagerung auf das Finale (3 der Werke haben Fugen zu Schlusssätzen), die Steigerung der Affektsprache bis ins Bizarre (im g-Moll-Quartett), die Intensivierung der thematischen Arbeit und der Kontraste innerhalb der Sätze, die Erweiterung der Dimensionen bei gleichzeitiger Intensivierung des Details“ (ders.).
Das hier vorliegende QUARTETT G-MOLL OP 20/3 HOB 3/33 ragt als „extremes“ Beispiel aus der gesamten Serie heraus: Zu Beginn steht ein in beinahe atemlos gedrängter und gleichzeitig zerrissener Ausdruckshaltung gestalteter Sonatensatz, auf den nicht, wie man vermuten könnte, als kontrastreiches Ereignis ein „singender“ langsamer Satz folgt, sondern das Menuett. Der langsame Satz steht dann an 3. Stelle, eine kantabel weiträumig ausgesponnene Musik von bildhafter Ausdruckshaltung. Das Finale verhält sich seinem Charakter und der formal-inhaltlichen Ausgestaltung zufolge komplementär zum Eröffnungssatz.
Die 4 Sätze lauten im Einzelnen: I. Allegro con spirito – II. Menuetto: Allegretto-Trio (Es-Dur) – III. Poco adagio (G-Dur) – IV. Allegro di molto.
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