HUBEAU JEAN: Sonate : pour trompette et piano

Vorliegend hier aus der Reihe ‚Musique francaise‘ die ‚Sonate : pour trompette et piano‘ des französischen Komponisten, Pianisten und angesehenen Hochschullehrers Jean Hubeau (1917-1992).
Entstanden ist das in drei Sätze gefasste Werk im Jahr 1943; die Entstehungshintergründe werden mit den militärisch-politischen Ereignissen dieses Jahres in Verbindung gebracht (Casablanca-Konferenz / Beschluss der Landung der alliierten Streitkräfte USA, England und Frankreich in der Normandie).
Bei dieser stilistisch in klassisch-moderner Tonsprache gehaltenen Sonate lassen die kompositorische Struktur und der Charakter der drei Sätze ‚ I-Sarabande (Andante con moto) – II-Intermède (Allegro con brio) – III-Spiritual (Andante molto calmo (Tempo di Blues)‘ tatsächlich darauf schließen, dass das Werk unter dem tiefen Eindruck der Ereignisse des 2. Weltkriegs entstanden zu sein scheint: Die ‚Sarabande‘ als Rückgriff auf eine alte Form und Erinnerung an alte, (bessere) Zeiten („Reminiszenzen an Frankreich in der guten alten Zeit“), das ‚Intermède‘ als Bild des im Kampf stehenden Soldaten, der als Held daraus hervorgeht („Der Kampf des Helden im Getümmel?“) und der ‚Spiritual‘ schließlich im Sinne einer Hommage an den „westlichen“ Partner USA („Ein Gebet…nach Westen?“).
Der Schlusssatz ist zugleich der längste und wichtigste Teil der Sonate, das gesamte musikalische Geschehen entwickelt sich gewissermaßen auf dieses gewichtige Finale hin.
Herausgeber der hier betreffenden Ausgabe, bei der sehr ausführlich auf die Entstehungsgeschichte und den Stil des Werkes eingegangen und Hinweise zur Interpretation gegeben werden, sind Edmond Lemaitre (Einleitung) und Raphael Dechoux (Anmerkungen zur Aufführungspraxis).