In einer von Joseph Vieland für Viola bearbeiteten Fassung liegt hier die Cellostimme aus Johannes Brahms‘ KONZERT A-MOLL OP 102 - VL VC O vor. Damit ist besetzungsmäßig eine interessante Alternative zum Original gegeben, für die es sich mit Sicherheit lohnt, in der vom Komponisten eigens eingerichteten Klaviertriofassung ausprobiert zu werden.
Zum Werk an sich: Brahms schrieb das Op. 102 im Jahr 1887 und eignete es dem Cellisten Robert Hausmann zu.
Bei diesem Werk, das formal auf das „barocke Doppelkonzert“ bzw. die klassische „Sinfonia concertante“ zurückgreift, handelt es sich um einen „späten Brahms“ durch und durch: Der monumental wirkende Kopfsatz ‚Allegro‘ ist als Musterbeispiel Brahmsscher ökonomisch vortrefflich betriebener dichter motivisch-thematischer Ausarbeitung des musikalischen Materials zu werten, der langsame Mittelsatz ‚Andante‘ gleicht atmosphärisch einem zauberhaft anmutenden Idyll, bei dem die beiden Soloinstrumente ihre weit gespannten Melodiebögen im Zusammenspiel mit dem satt färbenden, aber warmen Orchesterklang auszusingen vermögen. Das ‚Vivace non troppo‘, ein belebter Rondo-Satz von mitunter stark ungarischem Kolorit, ist zudem der einzige Satz des Doppelkonzerts, der bewusst virtuose Züge nach außen trägt.
Unter einem anderen, eher persönlichen Aspekt im Zusammenhang mit der abgekühlten Freundschaft zwischen dem Geiger Joseph Joachim und Johannes Brahms erscheint das „Doppelkonzert“ interessant: Es führte nämlich zur Wiederaussöhnung der beiden, und Joachim bestritt gemeinsam mit Widmungsträger Hausmann unter der Leitung von Brahms am 18. Oktober 1887 die Uraufführung in Köln.
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