Bach Johann Sebastian: 6 SONATEN BWV 1014-1019

Johann Sebastian Bach (1685-1750) hat mit seinen 6 SONATEN BWV 1014-1019 für Violine und Cembalo (Klavier) eine Musik im Bereich der „Duo-Literatur“ geschaffen, die aus den üblichen Werken dieser Zeit deutlich herausragt und sowohl in ihrer inhaltlich-formalen als auch künstlerisch-ästhetischen Aussage für die Entwicklung innerhalb der Gattung zukunftsweisende, gewichtige Maßstäbe setzt:
Hier fungiert das Tasteninstrument nicht mehr in der bis dato üblichen „Begleitfunktion“ innerhalb der sogenannten „Continuo-Gruppe“, sondern agiert erstmals als „selbständige Stimme“, die regelrecht „auskomponiert“ erscheint, und damit als dialogisierender, „konzertierender Partner“ neben der Violine besteht.
In formaler Hinsicht sind die ersten fünf Werke (BWV 1014-1018) nach dem Prinzip der viersätzigen „Sonata da chiesa“ aufgebaut (Satzfolge: Langsam – Schnell – Langsam – Schnell), während BWV 1019 nach einer etwas individuelleren Satzreihenfolge gestaltet ist.
Entstanden sind die Sonaten vermutlich in Bachs Köthener Zeit, also zwischen 1718 und 1722.