BOEHMISCHE SONATEN 1

Als „Henle Urtext“ liegt hier mit BOEHMISCHE SONATEN 1 der eröffnende einer insgesamt zwei Bände umfassenden Ausgabe mit Violinsonaten aus Böhmen bedeutender Meister vor. Die Zeitspanne der ausgewählten Komponisten und ihrer Werke beläuft sich etwa auf die Jahre 1730 bis 1810.
Im betreffenden Band 1 werden mit Wenzeslaus Wodiczka, Franz Benda, Johann Baptist Georg Neruda, Johann Stamitz und Anton Kammel böhmische Meister vorgestellt, deren Musiksprache in Bezug auf das Schaffen der begleiteten Solosonate noch deutlich in der „Gattung der Generalbasssonate“ wurzelt: „Die fünf Sonaten des 1. Bandes gehören alle noch dem aus der Tradition der barocken Triosonate erwachsenen Typus des Violin-„Solo“ mit Continuo-Begleitung an. Viele Violinvirtuosen schrieben solche Werke zu ihrem eigenen Gebrauch und blieben der Gattung der Generalbasssonate noch bis weit in die 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts verhaftet.” (Sonja Gerlach/Zdenka Pilková, zitiert aus dem Vorwort zur Ausgabe).
Die Ausgabe ist entsprechend eingerichtet, der „Basso continuo“ im Kleinstich vervollständigt, somit dem Pianisten bzw. Cembalisten als Option fertig ausgesetzt. Die Hinzunahme eines dritten Spielers (Violoncello) im Sinne der barocken Aufführungspraxis („Triosonate“) ist erwünscht.
Die Solostimmen (Violine) werden im Wesentlichen originalgetreu wiedergegeben (Verzierungen u.a.), zudem ist jeweils sowohl eine bezeichnete als auch eine unbezeichnete Stimme vorhanden.
Vom Schwierigkeitsgrad her liegen die ausgewählten Sonaten im mittleren Bereich und eignen sich demnach für weiter fortgeschrittene Geiger.