Schubert Franz: FANTASIE C-DUR OP POST 159

Franz Schubert schrieb seine FANTASIE C-DUR OP POST 159 D 934 für Violine und Klavier im November 1827. Zugeeignet ist sie dem Duo Geige/Klavier Josef Slawjik und Karl Maria von Bocklet, fand seine Erstaufführung demnach auch in einem Privatkonzert Slawjiks am 20. Januar 1828 in Wien.
Es handelt sich hierbei um ein formal-inhaltlich sehr ausgedehntes Werk von gesteigerter geigerischer und auch klavieristischer Virtuosität und zudem beachtlichem künstlerischen Anspruch.
Kern des in 5 Sätzen bzw. großformalen Abschnitten gegliederten Duos ist das an 3. Stelle stehende ‚Andantino‘ (As-Dur, 3/4-Takt), ein Variationssatz über eine „geraffte“ Version des Schubert-Liedes ‚Sei mir gegrüßt‘ D741 (op. 20/1). Um diesen Satz herum gruppieren sich sehr charaktervolle und abwechslungsreich ausgestaltete Abschnitte, die im Verlauf teilweise wiederkehren und dadurch dem Werkganzen strukturellen Zusammenhalt geben. Eröffnend ein von geradezu „vibrierenden“ Klaviertremoli getragenes ‚Andante molto‘ (C-Dur, 6/8-Takt), woran sich ein ungarisch gefärbtes ‚Allegretto‘ (a-Moll, 2/4-Takt) anschließt, auf das das bereits angesprochene ‚Andantino‘ mit den Variationen folgt, bevor mit ‚Tempo I‘ (C-Dur, 6/8-Takt) wieder der Bogen zum Beginn der Fantasie geschlagen wird, das daran sich anschließende ‚Allegro vivace‘ (C-Dur, 2/2-Takt) mit ‚Presto-Schluss-Stretta‘ als krönendes Finale steht.
Der hier vorliegende ‚Bärenreiter Urtext‘ in der Ausgabe von Helmut Wirth ist bezogen auf die Solostimme „erweitert durch eine zusätzliche Violinstimme nach der Erstausgabe (1850)“, die etwas vereinfacht ist, schwierige Arpeggien und Akkorde ausspart.