Die Sonate Nr. 1 op. 19 entstand um 1853 in Köln, wo Franck als Musiktheorielehrer am Kölner Konservatorium tätig war. Er schrieb sie wohl auch und vorwiegend für eigene Konzertauftritte. Das Werk entstand durch die Bekanntschaft mit dem jungen, hochbegabten Geiger Theodor Pixis (18311856), der die Sonate auch zur Uraufführung brachte.
Gemeinsam mit der 2. Sonate op. 23, 1859 komponiert, erschien die 1. Violinsonate im Druck.
Sonate Nr. 3 op. 60 entstand vermutlich um 1876, allerdings wurde sie erst 1910 veröffentlicht, also lange nach dem Tod des Komponisten.
Die Sonate Nr. 4 D-dur (1861) gehört zu den wenigen Werken Francks, die weder zu seinen Lebzeiten noch nach seinem Tode veröffentlicht wurden. Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich somit um einen Erstdruck nach der einzig überlieferten Quelle: Dem Autograph des Komponisten.
Eduard Franck sah seine Violinsonaten zweifellos als Beitrag zur Überwindung der Krise in dieser Gattung an. Seit Beethoven und Schubert waren keine Werke von Rang mehr entstanden, wenn man Schumanns drei Sonaten aus den Jahren 185153 außer Acht lässt. In diesem Vakuum zwischen 1830 und 1880 nehmen Eduard Francks Violinsonaten einen ehrenvollen Platz ein.
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