Mozart Wolfgang Amadeus: SONATEN IN EINEM BAND

Die hier vorliegende ‚Henle-Ausgabe‘ SONATEN IN EINEM BAND fasst neben den insgesamt mehr oder weniger bekannten 15 „gültigen“ Sonaten für Klavier und Violine von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-91) auch noch zwei als „Sonderfälle“ zu behandelnde Werke zusammen:
Die als sehr entschlossen mit „Opus I“ bezeichnete Sammlung mit 6 Sonaten (KV 301-306, Kurfürstin Maria Elisabeth von der Pfalz gewidmet) entstand im Jahr 1778 in Paris und Mannheim, das „Opus II“ (KV 296 und KV 376-380, Josepha von Aurnhammer gewidmet) abgesehen von KV 296 in C-Dur (Mannheim, 1778) und KV 378 in B-Dur (Salzburg, 1779) dann einige Jahre später, nämlich 1781 in Wien.
Die drei „großen“ Sonaten für Klavier und Violine B-Dur KV 454 (1784, gewidmet Tereze de Kobenzl), Es-Dur KV 481 (1785) und A-Dur KV 526 (1787) bilden einen bedeutenden und unnachahmlichen Höhepunkt von Mozarts Schaffen innerhalb dieser Gattung: es handelt sich um Duos von leidenschaftlich ausgelebter Virtuosität und Brillanz zweier nahezu gleichberechtigter Spielpartner. Formal und inhaltlich zeigen sich handwerklich meisterhaft ausgearbeitete Werke.
Die im Jahr 1788 entstandene Sonate F-Dur KV 547 wird vom Komponisten selbst als eine „kleine Klaviersonate für Anfänger mit einer Violin“ bezeichnet, ist demnach in der Kategorie „Unterrichtsmusik“ einzuordnen, findet in der als „Sonate facile“ betitelten C-Dur-Klaviersonate KV 545 aus dem gleichen Jahr ihr Pendant. Der Mittelsatz von KV 547 (Allegro) übrigens ist eine Variante des Kopfsatzes der Klaviersonate F-Dur KV Anh. 135 / 547a, darüber hinaus ist deren zweiter Satz (Allegretto) eine transponierte Fassung des Final-Rondos aus KV 545.
Die schließlich im Anhang der Ausgabe befindliche Sonate B-Dur KV 570 (wahrscheinlich 1790) stellt eine Variante der gleichnamigen Klaviersonate (B-Dur, KV 570, 1789) dar – hier wurde eine Geigenstimme nachträglich hinzugefügt. Die Urheberschaft Mozarts konnte in diesem Fall aber bislang nicht eindeutig bewiesen werden.