Mit der Erstaufführung durch Joseph Joachim und mit Erscheinen der Druckausgabe 1868 schlug Max Bruchs Violinkonzert Nr. 1 die Erfolgsspur ein, die es seitdem nicht mehr verlassen hat. Dem Vorwort der Breitkopf Urtext-Ausgabe ist jedoch zu entnehmen, wie es hinter dieser glänzenden Fassade aussah. Der Komponist rang nach der Uraufführung um die endgültige Form, schrieb 3, 4 Durchführungen im Finale, suchte den Rat berühmter Virtuosen (J. Joachim, Ferdinand David) für die Überarbeitung der Solopartie. Als dies erreicht war (siehe oben) litt Bruch unter der Popularität des Werks: Habe ich vielleicht bloß dieses eine Concert geschrieben?
Die Urtext-Neuausgabe geht vorwiegend auf den Erstdruck zurück. Von Brisanz ist neben dieser Hauptquelle und dem Autograph auch eine Solostimme mit Eintragungen von Joachim und Bruch. Sie belegt, wie intensiv sich beide um die endgültige Gestalt des Werks bemühten.
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