Vorliegend hier als ‚Bärenreiter Urtext‘ in Form einer Partitur, herausgegeben von Christopher Hogwood, Antonio Vivaldis (1678-1741) berühmte 4 JAHRESZEITEN OP 8 (‚Le quattro stagioni‘).
Die ‚Jahreszeiten‘-Konzerte Vivaldis gelten bis in die heutige Zeit als überaus populär, nehmen ihrem Wert und ihrer Bedeutung nach den Rang einer unvergänglichen Weltliteratur ein.
Genaugenommen handelt es sich dabei um eine Untergruppe von 4 Werken aus der unter Opus 8 zusammengefassten Gruppe von insgesamt 12 Konzerten (Titel: Il Cimento ell‘ Armonia e dell‘ Invenzione – „Der Wettstreit zwischen Harmonie und Einfall“).
Musikalisch zeichnen sie im Sinne einer regelrechten Programmmusik die einzelnen Jahreszeiten Frühling („La Primavera“, op. 8 RV 269, E-Dur), Sommer („L’Estate“, op. 8 RV 315, g-Moll), Herbst („L’Autunno“, op. 8 RV 293, F-Dur) und Winter („L’Inverno“, op. 8 RV 297, f-Moll) in sehr bildhafter Ausdruckshaltung nach.
Als besonders bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist die Tatsache zu erachten, dass Vivaldi jedem der Konzerte ein Sonett voranstellte, wobei dessen einzelne Zeilen, gekennzeichnet mit Buchstaben (bei ‚La Primavera‘ z.B. A-G), an bestimmten Stellen im Notentext (Partitur) wieder in Erscheinung treten, was dann eine unzweifelhafte, präzise Zuordnung von Programm und Musik mit sich bringt.
Formal zeigen sich die Konzerte in der Anlage „Schnell – Langsam – Schnell“, wobei die lebhaften Ecksätze dem Typus der „Ritornellform“ folgen, also durch einen Wechsel von Tutti- und Soloabschnitten geprägt sind. Die langsamen Mittelsätze zeichnen sich durch eine starke, dem Solo überlassene instrumentale Hervorhebung im Sinne eines weit ausgebreiteten kantilenenhaften Gesangs aus.
Unter Berücksichtigung der etwas diffizilen Quellenlage im Hinblick auf die ‚Jahreszeiten‘ folgt die hier betreffende Ausgabe Christopher Hogwoods im Wesentlichen der „Manchester-Fassung“, einer handschriftlichen Stimmenabschrift, die ein „frühes Stadium der Konzerte“ wiedergibt, ergänzt durch einige zusätzliche Anmerkungen aus dem weit geläufigeren, 1725 erschienenen „Amsterdamer Druck“ (Verleger Michel-Charles Le Cène).
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