Schubert Franz: ADAGIO + RONDO F-DUR D 487

Das ADAGIO + RONDO F-DUR D 487 für Klavierquintett nimmt in Franz Schuberts Schaffen den Platz eines Ausnahmewerks ein: Der virtuos veranlagte und deutlich aus dem kammermusikalischen Geschehen heraustretende Klavierpart lässt auf das Formkonzepts eines Klavierkonzertes mit Streicherbegleitung schließen. Das deckt sich auch mit einer Aussage Ferdinand Schuberts, dem Bruder des Komponisten, der das Werk im Nachlass auffand und als „Konzert“ bezeichnete.
In jedem Fall erweist sich das auf Oktober 1816 datierte „Adagio et Rondo concertant pour le Pianoforte avec accompagnement du Violon, Viola et Violoncello. Composè pour monsieur Grob par Fr. Schubert“, wie es im Original betitelt ist, als ein sehr kurzweilig unterhaltendes, von instrumentaler Virtuosität und lebendiger Spielfreude durchdrungenes Frühwerk.
Gewidmet hat Schubert es Heinrich Grob, einem versierten Cellisten und auch Pianisten, der ihm während seines mehrjährigen Aufenthalts im Haus der Familie Grob zu einem guten Freund wurde.
Zur Form des Stückes: Das eröffnende „Adagio“ (3/4-Takt) umfasst 65 Takte, hat einleitenden Charakter, kann aber durchaus als eigenständiger Satz angesehen werden. Der Adagio-Teil endet halbschlüssig, bevor „attacca“ das Rondo (Allegro vivace, 2/4-Takt) einsetzt. Dieser mit seinen insgesamt 571 Takten durchaus groß angelegte Satz ist im Grunde zweiteilig, wobei beide Teile von der formalen Anlage her gleich sind.