Schubert Franz: KLAVIERTRIOS

In einer Ausgabe Paul Badura-Skodas liegt hier der Band (Studien Edition) KLAVIERTRIOS vor, der neben den beiden Meisterwerken in B-Dur (D 898 / op. 99) und Es-Dur (D 929 / op. 100) auch noch die beiden Einzelsätze in B-Dur (Sonatensatz, D 28) und Es-Dur (Adagio, D 897 / op. posth. 148) zum Inhalt hat.
D 898 und D 929 stammen aus dem Jahr 1827, erst genanntes in B-Dur knüpft in Tonart und Dimension an Ludwig van Beethovens Klaviertrio op. 97 an und zeigt „im Übrigen (…) ausgeprägt individuelle kompositorische Züge, so dass man in mancher Hinsicht von einer Weiterentwicklung dieser klassischen Gattung aus dem Geist der beginnenden Romantik sprechen kann“ (Reclams Kammermusikführer).
D 929 in Es-Dur erweist sich als überaus ernst, mitunter sehr leidenschaftlich bis überbordend temperamentvoll ausgestaltetes Trio, steht damit dem etwas lyrischer ausgeformten „Schwesterwerk“ in B-Dur entgegen.
Robert Schumann, der 1836 in einer Sammelbesprechung damals neu erschienener Trios auch vergleichend auf diese beiden Schubert-Werke einging, formulierte: „Mit einem Worte, das Trio in Es-Dur ist mehr handelnd, männlich, dramatisch, unseres (D 898 in B-Dur) dagegen leidend, weiblich, lyrisch“.