Haydn Joseph: TRIO 19 F-DUR HOB 15:6

Aus dem umfangreichen Schaffen Joseph Haydns für die Gattung Klaviertrio, die der Komponist dennoch fast ausnahmslos als „Sonaten für Klavier und Begleitung“ bezeichnete, was eigentlich bezogen auf die späteren, ab den frühen 1780er Jahren entstandenen Trios (Hob. XV: 5-31), nicht mehr zutrifft, diesen zum Teil kammermusikalisch sehr anspruchsvollen Werken nicht gerecht wird: „Der Dialog zwischen Violine und Klavier ist so durchgebildet wie in den (späteren) Klaviertrios Mozarts, auch wenn die technischen Ansprüche an den Geiger relativ bescheiden bleiben. Dagegen ist das Cello nach wie vor an den Klavierbass gebunden (…). Allerdings benutzt Haydn diese sekundäre Cellostimme dann doch – und höchst raffiniert – als klangliches Mittel (Oktavierung des Basses, Pausieren, kürze oder länger durchgehaltene Töne) zur Setzung von Schwerpunkten, Verdeutlichung thematischer Ereignisse oder Akzentuierung von Kadenzen“ (Reclams Kammermusikführer).
Vorliegend hier nun das TRIO 19 F-DUR HOB 15:6 als Partitur und inklusive Stimmensatz in der Ausgabe von H.C. Robbins Landon.
Wie die meisten der 1784/85 entstandenen Trios der Gruppe Hob. XV: 5-10, so ist auch das hierbetreffende in 2 Sätzen strukturiert: Auf ein von energischer Lebendigkeit durchdrungenes ‚Vivace‘, einem umfangreich angelegten, thematisch recht dicht durchgearbeiteten Sonatensatz folgt ein sehr harmonisch ausgestaltetes ‚Tempo di Menuetto‘ von etwas anmutigem Charakter, welches sich in seinem Mittelteil als Kontrast nach f-Moll wendet.