Haydn Joseph: SINFONIE 7 C-DUR HOB 1/7 (LE MIDI)

Beim Musikverlag ‚Doblinger‘ sind in der Reihe ‚Diletto Musicale‘ unter anderem auch eine recht große Anzahl Haydn-Sinfonien erschienen. Vorliegend hier nun der Stimmensatz zur SINFONIE 7 C-DUR HOB 1/7 (LE MIDI), der mittleren der wahrscheinlich im Jahr 1761 als Zyklus entstandenen sogenannten „Tageszeiten“-Sinfonien. Außer „Le Midi“ sind das noch „Le Matin“ (Nr. 6 in D-Dur) und „Le Soir“ (Nr. 8 in G-Dur).
Dem Titel nach sind hier „Programmsinfonien“ zu vermuten, mit Ausnahme ganz weniger Abschnitte „lässt sich ein zwingender Zusammenhang zwischen dem Titel und der musikalischen Faktur nur mit Mühe herstellen“ (Marggraf, Wolfgang – Die Sinfonien Haydns).
Bemerkenswert an diesen Werken erscheint aber die Tatsache, dass sich in nahezu all ihren Sätzen von Soloinstrumenten konzertant ausgeführte Passagen finden, wobei sich auch hier „zwischen Anlehnung an das Solokonzert und an das Concerto grosso unterscheiden“ lässt (ders.).
„Le Midi“ ist formal in 4 Sätze wie folgt gefasst: ‚Adagio-Allegro – Recitativo:Adagio-Allegro-Adagio / Adagio (G-Dur) – Menuetto – Finale:Allegro‘.
Die 1. und die 2. Violine sowie das Violoncello bilden in Kopf- und Finalsatz im Stile des „spätbarocken Concerto grosso“ (Marggraf, Wolfgang – Die Sinfonien Haydns) ein „Concertino“ gegenüber dem „Tutti“ des Orchesters. Zudem werden auch im formal-inhaltlich sehr ausgedehnten, bemerkenswert veranlagten langsamen Mittelsatz etwa ab der Mitte des zweiten ‚Adagio‘ (ab T. 36 ff) bis zum Ende des Satzes Violine I („Violino I concertante“) und Violoncello („Violoncello concertante“) im Dialog solistisch geführt.
Überhaupt gehört dieser langsame Satz seiner Ausdruckstiefe wegen zu den herausragenden Schöpfungen im frühen sinfonischen Schaffen Haydns.