Joplin Scott: 3 RAGTIMES

Scott Joplin (1867-1917) gilt als Protagonist des in den USA um etwa 1900 entstandenen Klavierstils des ‚Ragtimes‘ und bildet gemeinsam mit James Scott (1886-1938) und Joseph F. Lamb (1887-1960) die so bezeichneten „Big Three“ des klassischen auskomponierten Ragtimes.
Der Name indes wurde wahrscheinlich aus den Worten „rag“ (=zerrissen oder synkopiert) und „time“ (=Zeit) zusammengesetzt und bedeutet, dass über ein allgemein regelmäßig ablaufendes Bassmodell (Begleitung) ein synkopiertes, melodisches Gepräge gelegt wird.
Insbesondere Scott Joplin hat mit seinen zahlreichen ‚Ragtime‘-Kompositionen diesen Typus geradezu unsterblich werden lassen. Viele dieser Stücke avancierten zu solcher Popularität, dass sie für unterschiedlichste Besetzungen bearbeitet wurden und als äußerst reizvolle und originelle Musiken Eingang finden konnten in das Unterrichts- und Vortragsrepertoire.
Vorliegend hier nun 3 RAGTIMES in einem sehr interessanten Arrangement für Violoncello und Klavier von Wolfgang Birtel. Neben ‚The Easy Winners‘ (1901) und dem ‚Ragtime Dance‘ (1906) findet sich auch der weltberühmt gewordene ‚Entertainer‘ (1902).
Die Aufteilung zwischen melodischer Führung durch das in seiner dunkel-sonoren Klangfarbe als charakteristisch geltende Cello und akkordisch strukturierter, begleitender Unterstützung des Klaviers in Kombination mit einer ausgeschriebenen „colla parte-Funktion“, die dieses häufig ausführt, ist sehr klar gefasst und zudem harmonisch.