Jenner Gustav: SONATE D-DUR

Horst Hermann Heussner hat die SONATE D-DUR für Violoncello und Klavier von Gustav Jenner (1865-1920) bei der ‚Edition Schott‘ herausgebracht. Grundlage für diese Edition bilden zwei „Kopistenreinschriften“, die zu verschiedenen Zeiten entstanden und sich in einigen, den Notentext betreffenden Details (Kürzungen und Ergänzungen) unterscheiden.
Das eigentliche Autograph gilt als verschollen.
Zu vermuten ist, dass die die Cellosonate um die Jahrhundertwende entstand. Gesichert ist mit dem 18. Dezember 1904 das Datum einer Aufführung des Werkes in Marburg.
Gustav Jenner, geboren, aufgewachsen und seine erste Studienzeit in Norddeutschland verbringend, ging später nach Wien, um bei Eusebius Mandyczewski und bei Johannes Brahms (dessen einziger Kompositionsschüler er überhaupt war!) zu studieren.
Bis 1894 lebte und wirkte Jenner dann in Wien, bevor er 1895 als „Academischen Musikdirector der Universität Marburg“ berufen, und später dort auch noch mit dem Amt des Dirigenten des „Academischen Konzertvereins“ betraut wurde.
Jenner schrieb einiges an Klavier- und Kammermusik sowie eine große Zahl Lieder und Chorwerke.
Insbesondere die Instrumentalwerke sind stilistisch an der Klangsprache seines Lehrers Brahms orientiert, zeigen aber dennoch sehr viel Eigenständigkeit in Stil und Ausdruck.
Jenners Cellosonate ist veranlagt in 3 Sätzen: I. Allegro moderato – Andante con variazioni (A-Dur, Thema und vier Variationen) – III. Allegro.