Beethovens Erweiterung der Kammermusik
Mit seinen Sonaten für Violoncello und Klavier begründete Beethoven eine völlig neue kammermusikalische Gattung, die nach ihm u.a. Komponisten wie Johannes Brahms und Richard Strauss inspirierte. Die Überlieferung der 5 Werke Beethovens ist sehr unterschiedlich. Fehlen zu den beiden frühen Sonaten op. 5 die gesamten Originalmanuskripte, so ist zum späten Opus 102 ein ungewöhnlich umfangreiches Quellenmaterial erhalten, das jedoch nicht minder schwerwiegende Fragen offen lässt. Die Neuausgabe der Wiener Urtext Edition bietet einen aus dem kritischen Vergleich der Quellen gewonnen Notentext, der es jedoch vermeidet an problematischen Stellen absolute Gewissheit zu suggerieren. Hier wird vielmehr die plausibelste Lösung als Haupttext vorgeschlagen, Alternativen aber für den Musiker in Fußnoten und Anmerkungen verfügbar gemacht – und dies bei wichtigen Divergenzen auch in der separaten Cellostimme, so dass diese Informationen für den Cellisten auch ohne Blick in den Kritischen Bericht ersichtlich sind. Der Band enthält zusätzlich die Cellofassung der Hornsonate op. 17, deren Alternativbesetzung nach neueren Forschungen durchaus als authentisch gelten kann. Durch Ausklappseiten und optimierte Wendestellen wird ferner ein besonders praxisgerechtes Aufführungsmaterial bereit gestellt. Die Einrichtung der Violoncellostimme durch Heinrich Schiff berücksichtigt nicht nur individuelle Spieltechniken der Musiker, sondern auch die Verschiedenheitheit der einzelnen Instrumente.
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