Martinu Bohuslav: VARIATIONEN (THEMA ROSSINI)

Die „Rossini-Variationen für Violoncello und Klavier” (VARIATIONEN (THEMA ROSSINI)) des tschechischen Komponisten Bohuslav Martinu (1890-1959) sind im Jahr 1942 entstanden und gelangten am 01. Mai 1943 zu ihrer Uraufführung. Gewidmet hat sie der Komponist dem bedeutenden Cellisten Gregor Piatigorsky.
Martinu verwendet als Thema die „Preghiera“ (Gebet) (Nr. 15, 3. Akt) aus Rossinis 1818 entstandener Oper „Mosè in Egitto“ und gestaltet daraus Thema und vier sehr abwechslungsreiche Variationen in der Tonart D-Dur. Der Satz ist dabei, für die Schreibweise des Komponisten typisch, von dissonanten (mitunter bitonalen) Klängen durchdrungen.
Eröffnet wird das Werk von einer 3 Takte umfassenden Einleitung im Klavier (Poco allegro), daran schließt sich das Thema an, welches das Cello präsentiert und in Form eines regelrechten dialogisch geführten Duosatzes mit dem Klavier ausbreitet.
Variation 1 (Poco allegro) ist eine Figuralvariation, wobei im Cello triolische Umspielungen dominieren, Variation 2 (Poco più allegro) ist eine Figuralvariation mit Läufen und Tremoli, Variation 3 (Andante) eine Charaktervariation in ruhigem Tempo und feierlichem Duktus in synkopischem Rhythmus, innerhalb der das Klavier durch changierende Harmonik sehr viel interessante Farbe gibt, Variation 4 (Allegro) eine Bravourvariation mit verschiedensten klanglichen Effekten. In der sich daran anschließenden 8 Takte umfassenden Coda (Moderato assai) wird das Thema nochmals aufgegriffen und das Stück feierlich zu Ende gebracht.