Haydn Joseph: SINFONIE 17 F-DUR HOB 1:17

Joseph Haydns SINFONIE 17 F-DUR HOB 1:17 ist wahrscheinlich um 1760 entstanden. Dieses Werk zählt damit zu der Gruppe der frühesten Haydn-Sinfonien, die sich mitunter im Wesentlichen noch stärker an bestimmten Vorbildern orientieren, was den Musikwissenschaftler Wolfgang Marggraf dann zu der Klassifizierung in 3 Typen bewogen hat: „3-sätziger italienischer Typ“, „Sonata-da-chiesa-Typ“ und „4-sätziger Normaltyp“. Die beiden erstgenannten Typen orientieren sich somit augenscheinlich an bestimmten Vorbildern, ohne aber in dieser Beziehung formel- und schablonenhaft konventionell zu wirken. Vielmehr erstaunt die kompositorische Eigenständigkeit und auch Originalität, die sich in diesen frühen Werken bereits zeigt: „Haydn ist bereits in dieser Phase seiner Entwicklung durchaus ein Eigener, unverwechselbar mit allen den anderen Komponisten seines Umfeldes, und wenn sich auch naturgemäß Einflüsse und Übernahmen einzelner zeitüblicher Praktiken ausmachen lassen, so ist doch der Gesamthabitus dieser seiner frühen Sinfonik von Anfang an in hohem Maße individuell.“ (Marggraf, W. – Die Sinfonien Haydns).
Die vorliegende F-Dur-Sinfonie ist somit dem sogenannten „3-sätzigen italienischen Typ“ zuzurechnen, der sich stilistisch „an der italienischen Kammersinfonie, wie sie vor allem von Sammartini gepflegt wurde“, orientiert. (zitiert aus: Marggraf, W. – Die Sinfonie Haydns). Charakteristikum in diesem Zusammenhang stellt unter anderem der „im raschen 3/8-Takt“ geführte Finalsatz dar.
Bei der vorliegenden F-Dur-Sinfonie zeigt sich das beschließende ‚Allegro molto‘ in seiner Kürze prägnant verspielt, ein typischer „Kehraus“ von betonter Lebhaftigkeit.
Die musikalische Gestaltung des langsamen Mittelsatzes ‚Andante, ma non troppo‘ (f-Moll) ist ausschließlich den Streichern vorbehalten, die Bläser schweigen. Überwiegend klanglich sehr zurückgenommen zeigt sich diese Streichermusik.
Der Kopfsatz ‚Allegro‘ wirkt insbesondere durch den sehr ausgedehnten „durchführenden Mittelabschnitt“ äußerst originell, haben die meisten frühen Haydn-Sinfonien doch eher formal sehr knapp gefasste Durchführungen mit „Überleitungscharakter“.