Mozart Wolfgang Amadeus: KONZERT 2 ES-DUR KV 417 - HRN O

Von den 4 Hornkonzerten, die Wolfgang Amadeus Mozart schrieb, gelten zwei Werke bezogen auf ihren Entstehungszeitpunkt als gesichert, da sie vom Komponisten eigenhändig datiert wurden: sowohl das hier vorliegende ‚Konzert Nr. 2 in Es-Dur KV 417‘ (datiert 27. Mai 1783) als auch das ‚Konzert Nr. 4 in Es-Dur KV 495‘ (datiert 26. Juni 1786).
Was den Entstehungszeitpunkt der anderen beiden Konzerte anbetrifft haben neuere wissenschaftliche Untersuchungen interessante Ergebnisse zu Tage gefördert, die sich letztendlich auf die gesamte Chronologie der 4 Werke auswirkt: Das ‚Konzert Nr. 3 in Es-Dur KV 447‘ entstand vermutlich erst 1787 (und nicht wie bisher angenommen 1783) und das ‚Konzert Nr. 1 in D-Dur KV 412 (unvollständig, nur 2 Sätze)‘ gar erst 1791 (und somit nicht wie bisher angenommen 1782).
Somit handelt es sich bei dem hier als ‚Eulenburg-Taschenpartitur‘ in der Ausgabe von Wilhelm Merian vorliegenden KONZERT 2 ES-DUR KV 417 - HRN O um tatsächlich das 1. von Mozart für diese Besetzung geschriebene Konzert.
Ungeachtet dessen ist all den Hornkonzerten gemeinsam, dass sie für den Salzburger Hornisten Joseph Leutgeb (1732-1811) geschrieben sind. Leutgeb, mit Mozart befreundet, sah sich immer wieder dessen zuweilen derben Humor ausgesetzt – der Komponist versah die Partituren mit mitunter deutlich anzüglichen Kommentaren, in der Partitur zum Konzert KV 495 finden sogar (in vielleicht betont humorvoller Absicht) verschiedene Tintenfarben Gebrauch.
KV 417 trägt dementsprechend folgende Überschrift: „Wolfgang Amadé Mozart hat sich über den Leitgeb Esel, Ochs und Narr erbarmt zu Wien den 27. May 1783.“
Das Konzert hat 3 Sätze: I. Allegro – II. Andante (B-Dur) – III. Rondo: Allegro.
Der ‚Andante‘-Satz zeigt sich dabei von besonderer klangverinnerlichender Wirkung. Wie die übrigen Konzerte endet auch dieses mit einem typischen „Jagdhornfinale“ im 6/8-Takt.